
Ilja Schicker

STECKBRIEF
Hi, ich bin Ilja
… und möchte nach dieser Stadtratswahl gerne nicht mehr ohne Mitstreiterinnen und Mitstreiter meine Ideen einbringen.
Wo komme ich her? Wo will ich hin?
Wernigerode. Hier geboren, hier zur Schule gegangen, hier studiert, hier vor fünf Jahren zur Stadtratswahl aufgestellt (und tatsächlich auch hier gewählt worden). Klingt langweilig?
Es ist kein Geheimnis, dass junge Menschen ihren Heimatort verlassen können, wenn es ihnen dort zu öde ist. Wenn man bleibt, scheint einen ja irgendetwas zu halten.
Wernigerode
Nach der Schule hat mich mein Studium hier gehalten. Ein Grund, warum viele junge Menschen Wernigerode als temporäre Wahlheimat wählen. Nach dem Studium hat mich mein Job in einem hier ansässigen Unternehmen gehalten. Ein Grund, warum viele Arbeitstätige in unsere Stadt pendeln. Und nach dem Feierabend? Da hält mich die Natur in der Gegend. Ein Grund, warum jedes Jahr eine Millionen Touristen in unserer Stadt und ihren Ortsteilen übernachten.
Warum sollte ich gehen? Hier bin ich richtig!

Was mich für den Stadtrat qualifiziert?
Holt eure Wahlkampf-Bullshit-Bingo-Spielfelder raus. Vielleicht mag an den ersten Zeilen etwas nachvollziehbares dabei sein. Nehmt es jedoch als Denkanstoß, was eigentlich am Ende wirklich relevant sein könnte. Das lässt sich nämlich so einfach gar nicht feststellen.
Bau- und Umweltausschuss: Als technisch versierter Ingenieur bin ich natürlich qualifiziert, um bei den Themen sachlich mitzudiskutieren. Als umweltbewusst lebender Mensch habe ich den nötigen Sachverstand, um Sachverhalte gut einschätzen und bewerten zu können.
Wirtschafts-, Liegenschafts- und Digitalisierungsausschuss: Mit meinem Studium zum Wirtschaftsingenieur und meinem Job in einem Gewerbebetrieb weiß ich genau, was die Wernigeröder Wirtschaft braucht. Als Early Adopter bin ich bei Digitalisierungsangelegenheiten ganz weit vorne mit dabei.
Ausschuss für Schule, Kultur und Sport: Als Aktives Vereinsmitglied in einem Sportverein kenne ich die Probleme und Nöte der Vereine. Als Kulturschaffender liegt mir der Erhalt der vielfältigen Wernigeröder Veranstaltungskultur sehr am Herzen.
Ausschuss für Jugend, Senioren und Soziales: Als jüngstes Stadtratsmitglied bin ich am nächsten an der Jugend dran.
Ordnungsausschuss: Als Wernigeröder, der sowohl mit dem Rad als auch gelegentlich mit dem Auto in der Stadt unterwegs ist, kenne ich die Sorgen und Probleme unserer Verkehrsteilnehmer. Der Erhalt unserer geordneten Verhältnisse im Ort ist mir sehr wichtig.
Finanz- und Rechnungsprüfungsausschuss: Die Buchführungs- und Controlling-Vorlesung aus dem dritten Semester… okay, das reicht dann wohl auch.
Was mich wirklich (und mit Sicherheit auch DICH) für den Stadtrat qualifiziert? – Ich bin Einwohner dieser Stadt und verbringe mein Leben hier. Mir gefallen viele Dinge, die man mit ein wenig Optimierung noch besser machen könnte. Genau so stören mich aber auch viele grundlegende Angelegenheiten. Ich habe Lust an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken. Das funktioniert im politischen Spektrum im Stadtrat noch am wenigsten abstrakt. Probleme sind greifbar und damit in vielen Fällen auch lösbar.
Mein Ehrenamt?
Statt 45 Vereinsmitgliedschaften aufzuzählen, bekommt ihr einen kurzen Einblick in mein Ehrenamt, was ich neben der Stadtratstätigkeit hauptsächlich ausübe (und am liebsten auch noch mehr Zeit investieren würde).
Ich bin seit 28 Jahren Mitglied in der Sektion Wernigerode e.V. des deutschen Alpenvereins. Begonnen als sportliche Betätigung in der Kindheit, wurde das Sportklettern bzw. generell der Sport in den Bergen ein stetiger Bestandteil meines Lebens.
Mit 20 Jahren ließ ich mich zum Trainer C Sportklettern ausbilden und betreue seit dem das Training von Jung und Alt. Leider musste ich diese Tätigkeit wegen meiner Aktivitäten im Stadtrat stark zurückfahren.
Neben gelegentlichen Trainingseinheiten, an denen ich zeitlich noch teilnehmen kann, betreue ich die Vereins-Website und die sozialen Netzwerke.
Wir haben ein gutes Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen und Arbeitseinsätzen.
Wichtige Stationen in meinem Leben?
Die prägendste Zeit war sicherlich mein Studium an der Hochschule Harz. Mein Bachelorstudium (2008-2011) hat mir einen Berufseinstieg direkt vor Ort ermöglicht. Bei meinem Masterstudium (2016-2019) standen andere Dinge als die eigentlichen Lehrinhalte im Vordergrund.
Die Gestaltungsräume, die einem an der Hochschule zur Verfügung stehen sind unfassbar groß. Ich war mein gesamtes Studium Mitglied im Studierendenrat (und auch ein Jahr Vorstand) und habe in verschiedenen Initiativen meinen Teil zur Gestaltung des Campus-Lebens beigetragen. Das Ergebnis war eine Verdoppelung der Regelstudienzeit und ein riesiger Kreis an Freunden, die ich aus allen Teilen des Landes (und darüber hinaus) während des Studiums kennengelernt habe.
Während dieser Zeit lernt man abseits des Hörsaales auch viele Dinge, die einem im Stadtrat hilfreich sein können. Nur ist die Herangehensweise in einer halbwegs agilen Bildungseinrichtung doch etwas anders als in einer in der Steinzeit feststeckenden Kommunalpolitik.

Womit verdiene ich mein Einkommen?
Ich bin seit 2011 Angestellter in einem Ortsansässigen Unternehmen für Automatisierungs- und Steuerungstechnik. Ich betreue Projekte, plane Schaltschränke, schreibe Software für Industrieanlagen und reise auch ab und an mal durch die Welt und nehme diese Anlagen dann in Betrieb.
Dadurch erhalte ich einen ganz guten Überblick über die verschiedensten technischen Anlagen, die unser aller Leben im Hintergrund erleichtern oder teilweise auch erst ermöglichen.
Da ich aber schon seit je her verschiedenste Interessengebiete in meinem Leben angehäuft habe, verbringe ich im Schnitt nur 30 Stunden in meinem Hauptberuf (oder versuche dies zumindest).

Und sonst so?
Durch verschiedene Nebentätigkeiten habe habe ich einen guten Überblick über einige Bereiche in unserem Stadtleben.
Wer sich gelegentlich im Wernigeröder Nachtleben aufhält, hat mich sicher schon einmal irgendwo hinterm Deejay-Pult gesehen. Ich bin in einer Musikerfamilie groß geworden und habe viele Instrumente durchprobiert und auch in Bands gespielt. Am Ende bin ich als “Allein-Unterhalter” dem Kulturbetrieb erhalten geblieben.
Besonders im Veranstaltunsbetrieb bin ich auch als Digital-Creator unterwegs. Als Fotograf und Videograf steht bei mir auch die Bildgestaltung im Fokus.
Meine Erfahrungen sowie meine Ausbildung im Bergsport findet bei meiner Tätigkeit im Bereich Outdoor-Events und Team-Veranstaltungen Anwendung. Hierbei unterstütze ich die Ausrichtung von Veranstaltungen zum Teambildung draußen in der Natur.
Was treibt mich dazu an, für den Stadtrat zu kandidieren?
In den letzten fünf Jahren habe ich die Strukturen der Verwaltung und des Stadtrates kennengelernt. In vielen Momenten dachte ich mir “What the Fuck – Was macht ihr hier?” – Ich hatte den Eindruck, dass hier der Rückschritt verwaltet wird. Dazu waren massiv unterrepräsentierte Interessen der jungen Gesellschaft an der Tagesordnung.
Es ist frustrierend zu sehen, wie viel zu viele Partikularinteressen das Handeln bestimmen. Jeder scheint nur seine eigene kleine Agenda durchdrücken zu wollen, anstatt das große Ganze im Blick zu behalten. Anstatt pragmatisch und lösungsorientiert vorzugehen, wird ständig nach Gründen gesucht, warum man etwas nicht machen kann. Dieses ständige „Das geht nicht, weil…“ lähmt den Fortschritt und verhindert innovative Wege. Manchmal frage ich mich wirklich, ob hier überhaupt jemand an die Zukunft denkt oder ob es nur darum geht, den Status quo um jeden Preis zu bewahren.